FeuersalamanderFeuersalamander

Der Feuersalamander (Salamandra salamandra) ist unser größter einheimischer Schwanzlurch. Durch seine sehr variable schwarz-gelbe Zeichnung ist er unverkennbar. Diese ist bei den erwachsenen Feuersalamandern wie bei einem Fingerabdruck für jedes Individuum einzigartig und unveränderlich.

Die Tiere sind zumeist dämmerungs- und nachtaktiv, jedoch sind sie auch an regnerischen Tagen unterwegs. Dieses Verhalten brachte ihnen dann auch den Namen "Regenmännchen" ein.

Die Ausbreitung des "Salamanderfresserpilzes" Bsal bedroht neben anderen Gefährdungsfaktoren den Salamander. 

Informationsmaterial

Artikel im NaturschutzInfo, Heft 1/2016 [pdf; 0,5MB]

Maße und Zahlen

Gesamtlänge: 13,5 bis 17 cm (maximal 23 cm)
Gewicht:  16 bis 38 g (maximal 56 g)

Lebensraum

Idealen Landlebensraum findet der Feuersalamander bei uns in von Quellbächen durchzogenen Laub- und Mischwäldern. Bei Tag versteckt er sich in Erdlöchern, in Totholz, in Laub oder unter Steinen und Moos. Eine wichtige Rolle spielt die Feuchtigkeit in seinem Lebensraum, zum einen muss der Boden eine gewisse Menge an Feuchtigkeit aufweisen und zum anderen muss die Luftfeuchtigkeit stimmen, da die Tiere kaum vor Verdunstung geschützt sind. Bewohnt werden aber auch Höhlen und alte Stollen.

Die lebendgeborenen Larven der Feuersalamander entwickeln sich in möglichst ruhigen Abschnitten kleiner Bäche und Flüsse. Hier verstecken sie sich tagsüber und gehen zumeist im Dunkeln auf die Jagd nach Wasserinsekten.

Die Tiere überwintern an Land und suchen dort ähnliche Schlupfwinkel wie bei ihren Tagesverstecken auf. Zur Überwinterung müssen diese frostsicher sein.

Lebensweise

Die ausschließlich an Land stattfindenden Paarungen, sind anders als bei den meisten anderen Amphibien fast während der gesamten jährlichen Aktivitätsperiode zu beobachten. Die befruchteten Eier und danach die Larven entwickeln sich im Weibchen. Es werden durchschnittlich 30 etwa drei cm große Larven in das Gewässer abgesetzt. Bis zum Abschluss der Metamorphose - der Entwicklung von der Larve zum jungen Salamander - vergehen nun 1,5 bis 4 Monate.
Die erwachsenen Tiere wie auch deren Larven sind Nahrungsgeneralisten. Sie machen Jagd auf alle Tiere die sie größenmäßig überwältigen können. Ein Großteil der Molchnahrung besteht aus Schnecken, es werden aber auch Insekten und andere Gliedertiere angenommen.

Gesamtverbreitung

Der Feuersalamander ist über weite Teile West-, Mittel- und Südeuropas verbreitet. Die östliche Verbreitungsgrenze läuft etwa entlang der deutschen Mittelgebirge, so, dass Teile Nord- und Ostdeutschlands außerhalb des Verbreitungsareals liegen. In den Mittelgebirgen findet sich ein Verbreitungsschwerpunkt der Art in Deutschland.

Verbreitung in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg ist der Feuersalamander in allen Laub- und Laubmischwäldern mit kühlen Bächen flächig verbreitet. Jedoch finden sich auch einige Lücken in der Verbreitung. Im Oberrheintal, auf der Baar, im Taubergrund ist die Art nicht oder nur randlich zu finden. Des Weiteren fehlt die Art im Südosten des Landes gänzlich, hier wird von der "Allgäulücke" gesprochen, die sich nach Bayern, Österreich und die Schweiz weiter zieht.

Bestandsentwicklung in Baden-Württemberg

Landesweit scheinen die Bestände stabil zu sein, auch wenn es regional zu einigen Rückgängen kam.

Gefährdungsursachen
  • Einleiten von belasteten Abwässern
  • Ausbau von Quellen zur Trinkwassergewinnung
  • Veränderung des Wasserregimes (z.B. durch Drainierung im Umland)
  • künstliche Eingriffe in die Gewässer
  • Biozideinsatz auf nahe liegenden Landwirtschaftsflächen
  • künstlicher Fischbesatz im Gewässer
  • Lebensraumzerschneidung durch Straßen
  • Bsal - Batrachochytridium salamandrivorans (Hautpilz)
Schutzmaßnahmen
  • Förderung der Fließgewässerdynamik zur Schaffung von Primärhabitaten
  • Erhaltung der Landlebensräume (z.B. naturnahe Laub-Mischwälder)
  • Erhaltung bzw. Schaffung von Trittsteinhabitaten und Wanderkorridoren zur Vernetzung von Populationen
  • Entfernen von Besatzfischen aus Laichgewässern
  • Schaffung geeigneter Amphibienschutzanlagen auf Wanderrouten bei Straßenquerungen
  • Hygienemaßnahmen zur Vermeidung unbeabsichtigter Verbreitung von Pathogenen
Schutzprojekte
  • Art des Zielartenkonzepts Baden-Württemberg (Naturraumart)
  • Der Feuersalamander ist eine Art mit besonderer Verantwortung Deutschlands (zum BfN)

Der Feuersalamander ist wohl mit kaum einem anderen Tier zu verwechseln. Allein seine Färbung macht ihn in Mitteleuropa unverwechselbar. Schwarz mit gelbem Muster, so sehen die allermeisten Individuen dieser Art aus. Sehr selten können die Flecken rötlich sein und ebenfalls sehr selten gibt es Albinotiere, denen die schwarze Farbe fehlt. Das Streifen- und Fleckenmuster ist bei jedem Tier individuell und kann auch teilweise stark reduziert sein.

 

Beschreibung Feuersamander, links Frontalansicht, rechts Aufsicht auf ein ganzes Tier, Pfeile zeigen auf entsprechende KörperteileIn Baden-Württemberg kommen fast ausschließlich Tiere mit gestreiftem Muster vor, dabei handelt es sich um die gestreifte Unterart S. salamandra terrestris. Die gefleckte Unterart heißt S. salamandra salamandra und ist wohl am ehesten im Main-Tauber-Kreis zu erwarten.

 

Blick auf drei Feuersalamander-Larven, die sich im flachen Wasser auf kiesigem Untergrund befinden

Die lebendgeborenen, rund 3 cm langen Larven haben äußere Kiemenbüschel und bereits vier Beine. An jedem Bein befindet sich ein gelblicher Fleck und der Kopf ist breiter als der Rumpf. Die Larven nehmen mit zunehmendem Alter bereits im Wasser die Färbung der erwachsenen Tiere an. Bei kleinen Larven ist die korrekte Bestimmung schwierig und kann am ehesten über den Lebensraum erfolgen.

Feuersalamander melden

Durch die Sammlung von Funden entsteht ein guter Überblick über die aktuelle Verbreitung des größten heimischen Schwanzlurchs. Jeder kann also mit einem gemeldeten Fund dazu beitragen, diese immer seltener werdende Art zu schützen, denn nur, wenn wir wissen, wo die Tiere vorkommen, können wir sie auch erhalten.

Besonders in Laub- und Mischwälder mit naturnahen Bächen ist die Art anzutreffen, jede Meldung aus Baden-Württemberg zählt!

Sollten Sie in den letzten Jahren (bis 2006) Feuersalamander in Baden-Württemberg gesehen haben, können Sie uns das natürlich auch melden.

Es gibt noch keine bestätigte Nachweise des Hautpilzes Batrachochytridium salamandrivorans (Bsal) bei Populationen in Baden-Württemberg. Jedoch stellt der Chytridpilz eine Bedrohung dar. Seit mehreren Jahren breitet sich der für Feuersalamander meist tödliche Pilzbefall aus. Totfunde, welche nicht überfahren wurden, könnten wichtig sein.
Fotos der Fundumstände und fotografische Nahaufnahmen vom Tier sind besonders wichtig und hilfreich bei der Bearbeitung der Meldung. Dies dient dazu, Verwechslungen mit anderen Arten und ggf. eine Erkrankung mit dem Hautpilz Bsal auszuschließen. Um eine weitere Ausbreitung des Pathogens zu verhindern oder zumindest nicht unbeabsichtigt zur Verbreitung beizutragen werden Hygienemaßnahmen wie Reinigung- und Desinfektion des Schuhwerks empfohlen.

Hinweis zur Fundortmarkierung im Meldeformular: Der blaue Marker kann angepackt und verschoben werden. Alternativ können Sie die Ortssuche verwenden, dann landet der Marker am eingegebenen Ort.

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Bisherige Fundorte in Baden Württemberg von Feuersalamandern

Haben Sie noch eine Frage die Sie auf den Seiten nicht beantwortet bekommen oder ein Problem mit der Meldung eines Fundes in Baden-Württemberg, dann können Sie uns gern per anschreiben.

Bitte beachten Sie: Funde bitte nur melden und nicht sammeln!